Der Muji Flagship Store in Berlin hat nicht nur eigene Waren wie Schreibutensilien. Die japanische Handelskette bietet in Berlin noch etwas, das gefällt: „Community Markets“, die lokalen Künstlerinnen und Künstlern ein Podium geben. Auch Melina Pecharki a.k.a. Meypec. Ihr Markenzeichen? Japans Alltag.
Die fein gezeichneten Motive begeistern nicht nur mich: ein überraschender Mix aus bunten Alltagsgegenständen, denen vielleicht nirgends so viel anhaftet wie in Japan. Einfachheit, Stil, Farbe auf Papier. Mal ein gemusterter Kimono, mal der Mount Fuji auf einer Wasserflasche, mal ein Seifenspender oder – mein Lieblingsmotiv – ein Radiergummi. Was treibt sie als Künstlerin an? Ich habe Melina Pecharki spontan einige Fragen gestellt.
Hi Melina, woher kommst du? Was brachte dich zu deiner Kunst?
Ich bin aus Brasilien nach Deutschland gekommen und lebe seit inzwischen 14 Jahren in Berlin. Von Haus aus bin ich Grafikdesignerin. Im Moment arbeite ich in der schönsten Papeterie Berlins: LUIBAN in Berlin-Mitte.
Was begeistert dich an Papierwaren und an deinem Job als Grafikdesignerin?
Es ist immer wieder die Papierqualität, da tauche ich gern tief ein. Die Geschichte und Geschichten hinter jedem Hersteller sind auch faszinierend. Es gibt so viel zu lernen – und so viele Menschen, die tolle Dinge machen. Deshalb finde ich Austausch so wichtig.
Deine Zeichnungen spiegeln Japan. Wie kamst du darauf?
Ich hab schon in der Kindheit angefangen, Briefpapier zu sammeln. Das japanische Briefpapier ist das schönste, das ich je gesehen habe. In Papeterien und Schreibwarenläden zu sein, war für mich schon als Kind die tollste Sache in der Freizeit. Japan stellt in meinen Augen die besten Schreibwarenprodukte und Papiere her. Mich damit zu umgeben, macht mich glücklich. Bis heute. Mir liegt die Kultur dort, ich teile viele japanische Werte wie Freundlichkeit und Respekt.
Gibt es etwas, das du besonders oft zeichnest? Lieblingsobjekte?
Meine absolute Leidenschaft ist das Zeichnen japanischer Verpackungen – vor allem Flaschen wie Sakeflaschen, Schreibwaren und Seife haben es mir angetan.
Wer sind deine Kunden?
Meine Zeichnungen, Postkarten, Sticker verkaufe ich in Europa bei Luiban, Ting und Smartdeli in Berlin, bei Ohayo und im Dora Shop in Copenhagen, im Misc Store in Amsterdam und bei Kami Stationery in Düsseldorf.
Hast du Vorbilder, deren Arbeiten dich inspirieren?
Ja, das sind Akira Kurosawa, Subikiawa, Nachio Nakanishi. Aber das ist nur eine Auswahl!
Es gibt sicher Orte, an die du am liebsten reist. Welche sind das?
Das ist Copenhagen! Und ansonsten noch ein Tipp für alle, die nach Berlin kommen oder hier leben: Ich empfehle einen Besuch bei Do You Read Me?!. Das ist ein besonderer Magazin- und Buchladen.
Welche Schreibwaren findet man immer bei dir?
Briefpapier, Bleistifte und Radiergummis.
Danke dir für das Gespräch, liebe Melina!
0 Kommentare zu “Papierwaren | Japan in Form handgezeichneter Alltagsgegenstände? Das ist das Markenzeichen dieser Künstlerin”