Ischia im Golf von Neapel: Der Amerikaner Tom Ripley (Alain Delon) schreibt Urlaubspostkarten aus seiner neuen Wahlheimat Italien... Copyright: Judith Schallenberg

Lebensfreude | Wie Alain Delon im Filmklassiker „Plein Soleil“ den Füller ehrt – mit einem Modell, das früh einen Trend setzte

Ischia im Golf von Neapel. Tom Ripley (Alain Delon) gibt im Café den begeisterten Gast, schreibt Ansichtskarten mit einem legendären Füllfederhalter.
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Ischia im Golf von Neapel. Tom Ripley (Alain Delon) gibt im Café den begeisterten Gast, schreibt Ansichtskarten mit einem legendären Füllfederhalter. Copyright: Judith Schallenberg

Alain Delon hatte viele legendäre Rollen. In „Plein Soleil“ („Nur die Sonne war Zeuge“), 1960 in Italien gedreht, überzeugte der französische Schauspieler als abgründiger Charakter. Der Film ist voller Ästhetik. Und huldigt beiläufig der Handschrift.

Stilsicher: Alain Delon als Tom Ripley. Copyright: Judith Schallenberg
Stilsicher: Alain Delon als Tom Ripley. Copyright: Judith Schallenberg

Die Verfilmung von Patricia Highsmiths Kriminalklassiker „The Talented Mr. Ripley“ brachte Delon, der jetzt mit 88 Jahren in Frankreich starb, die erste von vielen Hauptrollen. Er mimte den Amerikaner Tom Ripley, in Süditalien bei Millionärssohn Philippe Greenleaf zu Gast. Den tötet er, um dessen Identität anzunehmen und an sein Geld heranzukommen.

Tom Ripley schreibt Ansichtskarten. Der Füller macht ihm die Rolle streitig: ein "Meisterstück" von Montblanc. 
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Tom Ripley schreibt Ansichtskarten. Der Füller macht ihm die Rolle streitig: ein „Meisterstück“ von Montblanc. Copyright: Judith Schallenberg

Früher Klassiker: Delons Füllfederhalter, ein „Meisterstück“

Zunächst gibt Tom Ripley den charmanten Gast aus Amerika. Während er in Gesellschaft ganz darin aufgeht und mit einem „Meisterstück“ von Montblanc Ansichtskarten in die Heimat schreibt, lebt er hinter verschlossenen Zimmertüren seine kriminelle Energie aus: Hier perfektioniert er seine Vorbereitungen, die Identität seines Gastgebers Philippe Greenleaf anzunehmen, indem er sich zum Beispiel dessen Unterschrift zu eigen macht. Und das erfordert einige Übung.

Tom Ripley am Schreibtisch, der Füller ist immer dabei, während er alles daran setzt, sich einer anderen Person zu bemächtigen... auch über deren Schrift und ihre Papiere. Copyright: Judith Schallenberg
Tom Ripley am Schreibtisch, der Füller ist immer dabei, während er alles daran setzt, sich einer anderen Person zu bemächtigen… auch über deren Schrift und ihre Papiere. Copyright: Judith Schallenberg

Ein Filmgenuss, der der Neuverfilmung des „Talented Mr. Ripley“ von Anthony Mingella (1999) mit Matt Damon und Jude Law in den Hauptrollen in nur wenig nachsteht. In einem Aspekt kommt die Neuverfilmung nicht an den Vorgänger von René Clément heran: dem so fein zelebrierten Schreibgenuss. Auch Montblanc sei Dank.

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