Alain Delon hatte viele legendäre Rollen. In „Plein Soleil“ („Nur die Sonne war Zeuge“), 1960 in Italien gedreht, überzeugte der französische Schauspieler als abgründiger Charakter. Der Film ist voller Ästhetik. Und huldigt beiläufig der Handschrift.
Die Verfilmung von Patricia Highsmiths Kriminalklassiker „The Talented Mr. Ripley“ brachte Delon, der jetzt mit 88 Jahren in Frankreich starb, die erste von vielen Hauptrollen. Er mimte den Amerikaner Tom Ripley, in Süditalien bei Millionärssohn Philippe Greenleaf zu Gast. Den tötet er, um dessen Identität anzunehmen und an sein Geld heranzukommen.
Früher Klassiker: Delons Füllfederhalter, ein „Meisterstück“
Zunächst gibt Tom Ripley den charmanten Gast aus Amerika. Während er in Gesellschaft ganz darin aufgeht und mit einem „Meisterstück“ von Montblanc Ansichtskarten in die Heimat schreibt, lebt er hinter verschlossenen Zimmertüren seine kriminelle Energie aus: Hier perfektioniert er seine Vorbereitungen, die Identität seines Gastgebers Philippe Greenleaf anzunehmen, indem er sich zum Beispiel dessen Unterschrift zu eigen macht. Und das erfordert einige Übung.
Ein Filmgenuss, der der Neuverfilmung des „Talented Mr. Ripley“ von Anthony Mingella (1999) mit Matt Damon und Jude Law in den Hauptrollen in nur wenig nachsteht. In einem Aspekt kommt die Neuverfilmung nicht an den Vorgänger von René Clément heran: dem so fein zelebrierten Schreibgenuss. Auch Montblanc sei Dank.
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