Als im Frühjahr 1987 die Fähre „Harold of Free Enterprise“ im Ärmelkanal sank, traf mich die Nachricht über den Untergang – und weckte meine Neugier. Ich war elf und verband mit diesem Unfall der P&O Ferries kein größeres Grauen. Denn mir stand die erste eigene Überfahrt von Calais nach Dover bevor. Ich war in Vorfreude. Schon wenige Tage später stand ich bei meiner ersten eigenen Überfahrt an der Reeling und betrachtete den Ort auf See, an dem die Bergungsarbeiten der gesunkenen Fähre in vollem Gang waren. Meine Erwartungen an England waren groß. Enttäuscht wurden sie nie, nicht 1987 und auch nicht in den Folgejahren, in denen ich wieder und wieder in Großbritannien war – eine Liebe fürs Leben.
Im Sommer 2017 bekamen meine Kinder einen Eindruck vom Ärmelkanal und von der Insel. Wir verbrachten einige Tage in Kent nahe Canterbury. Von dort aus machten wir Abstecher zur Küste, besuchten Hythe und Margate (Tipps: das Kunstmuseum Turner Contemporary und ein Besuch bei Madame Popoff Vintage). Später dann London. Als Tagebuch- und Briefschreiberin ging das nicht ohne einen Besuch im traditionsreichen Kaufhaus Liberty.
Als Kind schon mochte ich das riesige Kaufhaus Liberty und seinen besonderen Tudor-Stil. Hierher gebracht hatte mich zuallererst meine Tante. Ich erinnere mich lebhaft, wie wir dort in Stoffen und britischen Dekowaren versanken. Mein Taschengeld floss in Papierwaren. Liberty war eine faszinierende Welt. Das ist es geblieben. Wie Hamley’s, das in der Nähe gelegene weltbekannte Spielzeuggeschäft, entpuppte sich Liberty früh als Paradies für Dinge, die man sonst kaum fand.
Ein Zuhause für feine Papierwaren: der „Stationery Room“
Mein Lieblingsort in diesem Kaufhaus ist der „Stationery Room“. Ich hätte im Sommer wohl Stunden dort verbracht, wären nicht meine Kinder mir irgendwann auf die Füsse getreten, damit wir weiterziehen. Ich war längst tief eingetaucht in die Gesellschaft leuchtender paradiesvogelhafter Notizbücher, französischer Semainiers (Wochenpläne), Memopads, schöner Grusskarten für sämtliche Anlässe und jeden Geldbeutel, in die Welt der Briefpapiere für besondere Gelegenheiten, edler Bleistiftboxen, vielseitiger Tagebücher, erlesener Geschenkpapiere, Bordüren, Memopads und Gelstifte. Neverending paper stories. Oh dear!
Wer Liberty mag und Ideen und Wichtiges stilecht zu Papier bringen will, greift zum „Ianthe“ Notebook des Hauses, Größe Medium. Einband aus geprägtem Leder stilecht in der Liberty-Farbe Purple. Es ist dick und hält vor, zur Not bis zum nächsten Besuch. Nachschub gibt es aber auch online.
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