Die Berliner Künstlerin Astrid Lange hat Orten in Deutschlands Osten und Norden besondere Adventskalender praktisch auf den Leib gezeichnet: Sie stecken voller Kulturgeschichte. Die Geheimnisse hinter den Türchen gibt es ab 1.12. im Netz.
Wenn Astrid Lange aus der S-Bahn in Wannsee steigt, spaziert sie am liebsten bis nach Babelsberg. „Das ist für mich einer der schönsten Spaziergänge. Er steckt voller Ost-West-Geschichte. Dabei ist er landschaftlich bis ins Kleinste durchgeplant,“ sagt die Künstlerin. Beim Laufen nimmt sie die Einzelheiten in sich auf, sieht sich die Häuser an. Später betrachtet sie die Gegend im Internet auf der Karte und geht noch einmal in die 3D-Perspektive. Aus den Details werden Geheimnisse hinter Türen: Astrid Lange zeichnet Orte und macht aus ihren Details besondere Adventskalender.
Die Verbindung von Laufen, Zeichnen, Erkunden liefere ihr Besonderes, sagt Astrid Lange. „Ich zeichne die Gegenden aus der Vogelperspektive. Später laufe ich noch einmal dort herum, um die Details für die Türchen des Adventskalenders zu finden. Das ist, als würde ich wie Lilliput in meinem eigenen Bild herumlaufen.“
Geheimnisse hinter Türen: die Entdeckungen
Kultur, Geschichte und Gegenwart der Orte: Inzwischen ist ein richtiger Fundus entstanden. In Berlin zeichnete Astrid Lange die Museumsinsel und das Böhmische Dorf in Neukölln. Adventskalender für Görlitz, Dresden, Freiberg, Bautzen, Herrnhut, Hamburg und Potsdam folgten. Später kamen die Peterskirche Görlitz, die Sächsische Schweiz und die Arche Noah dazu. Der Adventskalender zur Arche entstand zur Sonderausstellung „Das Paradies auf Erden“ in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Vorbild war ein Gemälde des flämischen Künstlers Roelant Savery.
Die Details hinter den Türchen bezaubern und informieren, manchmal mit einem Augenzwinkern. So versteckt sich in der Hamburger Speicherstadt eine Triangel. „Sie ist eine leicht ironische Anspielung auf die Akustikprobleme, die mit der Elbphilharmonie in Verbindung stehen.“ In Dresden verbirgt sich unter anderem ein roter Drache hinter einem Türchen. In Herrnhhut steckt der Missionar Miertsching im ewigen Eis fest. Auf der Museumsinsel in Berlin ist neben anderen Wesen der Erzengel Gabriel aus der Italienabteilung des Bode-Museums versteckt. Details erläutert Lange ihren Nutzern im Advent im Internet: Zu jedem Türchen ihrer Kalender gibt es eine Tagesinformation.
Dann entdecken wir die Schlösser und Gärten Potsdams neu, die Speicherstadt in Hamburg oder Freiberg, Heimat der Bergakademie. Sachsen ist Astrid Lange, gebürtig aus Dresden, vertraut. „Wenn ich hier etwas zeichne, sind gleich Assoziationen da.“
„Bilder und Texte sollen Spaß machen am Auffinden der Orte und deren Geschichten, am Warten auf den Heiligen Abend. Und manchmal erweitern sie ungeahnt den Horizont.“
Astrid Lange
Zu kaufen gibt es die Kalender unter anderem in der Berliner James-Simon-Galerie und online.
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